Durch Knorpelabbau, der grundsätzlich in jedem Gelenk auftreten kann, entsteht Arthrose. Es kommt zu Entzündungen und damit zu Schmerzen und Ergussbildung. Bei Arthrose ist der Knorpelüberzug bereits ganz oder teilweise abgebaut, der Knochen liegt frei und verursacht durch die Reibung bei jeder Bewegung Schmerzen.
Unter dem Mikroskop erkennt man die verschiedenen Stufen der Arthrose mit der Rückbildung der Knorpelzellen. Der gesunde Knorpel besteht zu 25% aus Zellen, der Rest sind Eiweiße und Enzyme, deren Architektur den Zusammenhalt bestimmt.
Um Knorpelzellen transplantieren zu können, werden zunächst in einer Operation
aus dem Knie einige gesunde Knorpelspäne entnommen. Aus diesen werden im Labor Knorpelzellen gewonnen, die auf einem Kollagenvlies weiter gezüchtet und vermehrt werden.
Dann können sie in den Knorpeldefekt transplantiert werden, wo sie die Bildung von neuem Knorpel anregen.
Bei der Knochen-Knorpel-Transplantation (osteochondralen Transplantation) werden etwa acht bis zehn Millimeter große zylinderförmige Knochenstückchen mit intaktem Knorpelüberzug in geschädigte
Knorpelbereiche eingepflanzt. Meist stammen diese Knochen-Knorpel-Stückchen aus einer eher weniger belasteten Gelenk-
Knochenstelle der zu behandelnden Person.
Wenn sich im ganzen Gelenk ein diffuser Knorpelschaden findet, ist eine
Knorpelknochentransplantation nicht mehr möglich. Dann bleibt neben der Behandlung mit Knorpelspritzen - Orthokin - noch die so genannte Bioprothese.
Hierfür wird mit einer Spezialfräse die geschädigte Knorpeloberfläche abgenommen.
Dadurch wird die Neubildung von Knorpel angeregt. Der Ersatzknorpel hält etwa 3-5 Jahre.
1998 wurden in Deutschland ca. 130.000 künstliche Hüftgelenke und ca. 60.000 künstliche Kniegelenke bei Patienten mit einer fortgeschrittenen Arthrose implantiert. Die Tendenz ist steigend. Künstliche Gelenke werden bei Patienten eingesetzt, die einen deutlichen Verlust an Lebensqualität durch Schmerzen haben und in deren Röntgenbild eine Zerstörung des Gelenks (Knorpelverlust-Arthrose) erkennbar ist. Die Schmerzfreiheit bei künstlichen Gelenken wird dadurch erreicht, dass der Gelenkkontakt nach dem Verlust des Gelenkknorpels durch künstliche Gelenkflächen ersetzt wird. Die mit Knochenzement verankerten Kunstgelenke im Hüftgelenk halten ca. 15-20 Jahre. Gleiche Zahlen werden bereits von einigen zementlosen (Titan-) Gelenken erreicht. Ein künstliches Kniegelenk kann im Körper ca. 15-20 Jahre verbleiben. Neben der Tatsache, dass sich jedes künstliche Gelenk wieder lockern kann, können Beinlängenveränderungen sowie Drehfehler nach einem künstlichen Gelenkersatz auftreten.