Knie

Von der Schlüssellochoperation bis zum Kniegelenksersatz

Das Kniegelenk entsteht durch die Verbindung des Oberschenkelknochens mit dem Knochen des Unterschenkels und der Kniescheibe sowie durch starke Bänder. Im Gelenkspalt liegen zusätzlich halbmondförmige Knorpelscheiben - die sogenannten Menisken. Die gelenknahen Knochenanteile sind außerdem mit einem sehr belastbaren Knorpel überzogen, und die Menisken dienen zusätzlich als wirkungsvoller Puffer.

Sowohl für die Verletzungen der Menisken (Risse) als auch für Verschleißerkrankungen des Knorpels (Arthrose) finden Sie in unserer Praxis mit PD Dr. Schlegel und Dr. Stihler kompetente Spezialisten, die Ihnen eine individuelle Lösung bieten können.

Arthrose des Kniegelenk

Der Schwerpunkt Arthrose in unserer Praxis widmet sich sämtlichen verschleißbedingten Erkrankungen der Gelenke. Das größte Gelenk unseres Körpers - das Kniegelenk - ist hierbei überdurchschnittlich häufig betroffen, da es beim Stehen, Gehen, Strecken oder Beugen starken Belastungen ausgesetzt ist.

Durch verschiedene Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Unfälle oder Fehlstellungen kann es einem schmerzhaften Verlust des Knorpels und ggf. Deformierung des Gelenkes kommen.

Im frühen Stadium kann hier eine konservative Behandlung mit Physiotherapie, Medikamenten, Hilfsmitteln und Spritzen in das Gelenk für eine gute Beschwerdebesserung sorgen. In fortgeschrittenen Fällen und erfolgloser konservativer Therapie bietet der operative Gelenkersatz eine zuverlässige Wiederherstellung der Gelenkfunktion und Schmerzfreiheit.

Priv.-Doz. Dr. Ulf Schlegel verfügt über langjährige Erfahrung in der konservativen und operativen Therapie der Kniegelenksarthrose. Die Behandlung der Kniegelenksarthrose stellt auch einen Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit dar. Priv.-Doz. Dr. Schlegel hat zahlreiche Arbeiten über die Verankerung des Kniegelenkersatzes im Knochen in international renommierten Fachzeitschriften publiziert. Folgerichtig hat er sich schließlich über dieses Thema an der Universität Heidelberg habilitiert.

Wichtig ist für Priv.-Doz. Dr. Schlegel eine individuelle Analyse der Beschwerdesymptomtik, Sorgfalt bei der Indiktionsprüfung und Beratung des Patienten unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensumstände. Durch die starke Spezialisierung verfügt er über umfangreiche operative Erfahrung sowohl bei der Knietotalendoprothese, aber speziell auch im Teilgelenkersatz (sogenannte Schlittenprothese). Somit ist eine Behandlung mit höchstem Qualitätsstandard gesichert. Eine enge Anbindung an den Operateur beim stationären Aufenthalt und auch bei der Nachbehandlung sind hierbei wichtige Bausteine, um ein gutes Langzeitergebnis zu sichern.

Im Folgenden sind die Unterschiede zwischen Totalendoprothese und Teilgelenkersatz dargestellt. Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie diese gerne im persönlichen Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Schlegel erörtern.

Teilersatz des Kniegelenks

Bei bestehender Kniegelenksarthrose und fortschreitenden Schmerzen trotz entsprechender Therapie kann das Einsetzen einer Kniegelenkersatzes eine sinnvolle Option sein. Hierbei ist allerdings zu prüfen, ob bei alleinigem Verschleiß des inneren Gelenkspalts und erhaltenen Bändern das Einsetzen eines Teilgelenkersatzes (sog. Schlittenprothese) möglich ist. Die Vorteile hierbei sind ein kleinerer Zugangsweg, da die Operation in minimal-invasiver Technik erfolgt. Hiermit einhergehend ist im Vergleich zur „Vollprothese“ ein kürzerer Krankenhausaufenthalt, eine schnellere Erholung sowie eine geringere Komplikationsrate zu verzeichnen.

Weiterhin findet sich bei der Teilprothese ein besseres Bewegungsausmaß, da sämtliche Bandstrukturen erhalten bleiben und nur das erkrankte, innere Segment ersetzt wird. Im Vorfeld einer Operation muß allerdings eine genaue Überprüfung der Eignung für einen Teilgelenkersatz durchgeführt werden, da nur so ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Hierbei liefern die Krankengeschichte und die Untersuchung des Patienten bereits wichtige Hinweise. Bildgebend sind Röntgenbilder des Kniegelenkes unter Belastung in X- und O-Bein Stellung und eine Aufnahme der Kniescheibe oftmals ausreichend, in Einzelfällen ist allerdings auch eine ergänzende MRT Untersuchung notwendig.

Totalendoprothese des Kniegelenkes

Bei fortgeschrittenem Verschleiß des Kniegelenkes, der nicht nur auf die Innenseite des Kniegelenkes begrenzt ist und/oder ungenügender Bandstabilität kann die Implantation einer Totalendoprothese notwendig sein. Dieser Eingriff ist etwas aufwendiger als der Teilgelenkersatz, da alle Gelenkanteile ersetzt werden müssen. Oftmals ist eine Totalendoprothese aber erforderlich, da in diesen Fällen mit einem Teilgelenkersatz keine optimale Beschwerdebesserung zu erreichen ist. Auch hier ist die Krankengeschichte und die Untersuchung des Patienten von zentraler Bedeutung. Bildgebend sind meist Röntgenbilder des Kniegelenks in zwei Ebenen sowie eine Aufnahme der Kniescheibe ausreichend.

Die Operation

Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose oder Spinalanästhesie und dauert zwischen 60 und 80 Minuten. Durch einen kurzen Hautschnitt wird das Gelenk eröffnet. Entsprechend der zuvor durchgeführten Planung werden die Oberflächen der Knochen exakt für die Aufnahme des Gelenkersatzes angepasst. Die Verankerung des Kunstgelenkes erfolgt mit Knochenzement, um eine sofortige, maximale Stabilität zu gewährleisten. Im Rahmen des Eingriffs erfolgt eine lokale Schmerzmittelgabe, um Schmerzen unmittelbar nach der Operation zu minimieren. Nach einem kurzen Aufenthalt im Aufwachraum erfolgt die Rückkehr auf die Station, wo die weitere Schmerztherapie durchgeführt wird.

Risiken und Komplikationen

Komplikationen sind bei diesem Eingriff sehr selten. Dies ist vor allem auf die gute Planbarkeit und Standardisierung zurückzuführen. Im Vorfeld der Operation werden mögliche Gefahren bereits identifiziert und in die Behandlung einbezogen, um das vorhandene Risiko zu minimieren.

Dennoch bestehen verbleibende Risiken, von denen die Wesentlichen im Folgenden aufgeführt sind: Thrombose, Embolie, Wundheilungsstörung, Verletzung von Nerven und Gefäßen, eingeschränkte Beweglichkeit und teilweise vorhandene Schmerzen. Selbst bei Berücksichtigung sämtlicher Ereignisse kann von einer Komplikationsrate von deutlich unter 5 % ausgegangen werden.

Bei guter Planung und sorgfältiger Operationstechnik nach neuestem wissenschaftlichem Stand sowie effektiver Nachbehandlung ist ein sehr gutes Ergebnis zu erwarten.

Nachbehandlung

Für ein optimales Ergebnis ist Ihre Mitarbeit natürlich von zentraler Bedeutung. Bereits während des stationären Aufenthalts (ca. 7-10 Tage) stehen zunächst die Wiederherstellung der Beweglichkeit sowie die Reduktion der Schwellung im Vordergrund. Bereits am Tag der Operation werden Sie mit Unterstützung erste Schritte laufen. Regelmäßige Kontrollen durch Ihren Operateur sichern ein optimales Ergebnis. Auf der Station erfolgt schon kurz nach der Operation die Planung der Rehabilitation durch den Sozialdienst der Klinik. Noch vor der Entlassung in die weitere Behandlung ist meist die Verrichtung von Alltagstätigkeiten sowie das Gehen von Treppen (mit Unterarmgehstützen) wieder zuverlässig möglich. Die rehabilitative Behandlung ist hierbei je nach Präferenz stationär oder ambulant möglich. Wahlweise erfolgt der Transport dorthin direkt von der Klinik aus oder - sofern ein kurzer Zwischenaufenthalt zuhause gewünscht wird - können Sie auch selbst anreisen.

Nach der Rehabilitation erfolgt die Weiterbehandlung durch Ihren Operateur. Er wird den weiteren Heilverlauf engmaschig kontrollieren und durch die Verordnung von Physiotherapie und Lymphdrainage unterstützen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie diese gerne im persönlichen Gespräch mit Priv.-Doz. Dr. Schlegel erörtern.

Neues Behandlungskonzept am ZON:

Schnellere Erholung nach Kniegelenkersatz

Im Interesse einer zügigen Erholung nach Gelenkersatz hat Priv.-Doz. Dr. Schlegel ein neues, wissenschaftlich fundiertes Behandlungskonzept etabliert, das dem Wunsch nach schneller Rehabilitation Rechnung trägt. Hierbei werden sowohl beim Teilgelenkersatz als auch bei der Totalendoprothese keine Wunddrainagen mehr eingesetzt, um die Mobilisierung des Patienten nicht zu behindern. Die Schmerztherapie erfolgt im Rahmen der Operation durch die Injektion schmerzstillender Medikamente direkt in das Gewebe um das Kniegelenk. Dies ermöglicht dem Patienten eine sofortige und schmerzfreie Beweglichkeit unmittelbar nach der Operation. Teil des Konzepts ist hierbei das begleitete Gehen erster Schritte wenige Stunden nach der Operation. In wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, daß hierdurch nicht nur eine schnellere Erholung gewährleistet wird, vielmehr wird auch das Risiko für Komplikationen wie Thrombose oder Lungenembolie deutlich gesenkt.

Sollten Sie Fragen zu diesem Konzept haben oder weitere Informationen wünschen können Sie dies gerne mit PD Dr. Schlegel im persönlichen Gespräch erörtern.